Archiv der Kategorie: Denkmalgeschützt

Innenraumklima für eine Orgel

Die denkmalgeschützte Kirche in Cappel beherbergt eine ungewöhnliche Orgel. Wie bereits berichtet muss die Heizung erneuert werden. Gleichzeitig gibt es einiges am Bauwerk instand zu setzen. Das Projekt dauert aus einer Reihe von Gründen länger als ursprünglich angestrebt. Derzeit ist die alte Heizanlage ausgebaut. Weitere Untersuchungen haben neue Erkenntnisse gebracht, die Anpassungen an der bisherigen Planung notwendig machen.

Die Orgel interessiert das alles aber nicht. Sie erwartet eine gleichmäßige Luftfeuchtigkeit. Zum Glück haben wir darauf bestanden, die nötige Einhausung gegen Baustellenstaub mit 60 mm dicken Holzfaserplatten auszuführen. Dadurch konnte ein deutlich besserer Feuchteausgleich innerhalb der Einhausung erreicht werden, als es durch die sonst üblichen Folien und Klimageräte erreicht wird. Den guten Sorptionsfähigkeiten des Holzfasermaterials ist dies zuzuschreiben.

Ich hatte vorgeschlagen, das Raumklima mittels eines Wand- und Fußbodenheizsystems zu gestalten. Die Außenwände könnten in dem Zusammenhang temperiert und deren Feuchte kontrolliert werden. Wandfeuchte und Raumtemperatur haben Auswirkungen auf die Luftfeuchtigkeit, deren Wert für den dauerhaften Erhalt der Orgel entscheidend ist. Auf die notwendige Sanierung der Kanäle (konstruktiv, feuchteabdichtend, Entfernen künstlicher Mineralfasern) und des Schornsteins  der bisherigen Luftheizung könnte verzichtet werden. Da großflächige Sanierungsmaßnahmen des Innenputzes angeraten sind, würden Synergieeffekte nutzbar.

Ertüchtigen des Tragwerks – eine Momentaufnahme

Bei alten, denkmalgeschützten Gebäuden, wie hier einem niederrheinischen Hallenhaus als Teil einer Hofanlage, lässt sich nicht alles vom Schreibtisch aus planen. Vieles wird vor Ort erkundet. Der Tragwerksplaner muss nachrechnen und mit dem Zimmermann Hand-in-Hand arbeiten, handwerklich richtige Lösungen zu finden. Der Architekt muss alles im Zusammenhang mit den geplanten Zielen halten, die Abstimmungen mit der Denkmalbehörde und den Fördergeldgebern vornehmen. Hier eine Momentaufnahme:

   
   

Das Haus steht derzeit auf Stützen. Die schräge Außenwand ist gesichert. Schritt für Schritt können die maroden Teile des Tragwerks ertüchtigt werden. Der Dachstuhl besteht aus einem originalen Teil und einem etwas abenteuerlich aufgesetzten, deutlich späteren Teil.

 

St. Peter und Paul in Cappel

Ein solches Projekt hat man nicht alle Tage. Die Kirche St. Peter und Paul in Cappel an der Wurster Nordseeküste ist als Gebäude selbst schon ein Denkmal. Ihre Wurzeln reichen bis in das 13. Jahrhundert zurück.  Auch die Glocken sind etwas Besonderes. Sie sind seit fast 500 Jahren Bestandteile der Backsteinkirche. Weil das noch nicht ausreicht, ist die Orgel die besterhaltene des berühmten Orgelbauers Arp-Schnitger. Sie stammt aus 1680 und ist seit 1816 in Cappel.

In diesem ungewöhnlichen Zusammenhang muss die Heizung erneuert werden, die Fenster Instand gesetzt, die Verfugung und teilweise das Mauerwerk der Fassaden von Mängeln und vergangenen Bausünden befreit, Feuchteschäden am Innenputz beseitigt und die Deckentonne neu wärmegedämmt werden. Nach gemeinsamen Überlegungen hat das Büro regionaltypische Bauwerke den Auftrag angenommen. Mein Anteil beinhaltet bauphysikalische und bautechnische Beratung sowie das Mitwirken bei der Bauüberwachung.

 

Die Fenster eines denkmalgeschützen Ziegelhofes

Update Januar 2020: Der Bauantrag ist genehmigt. Die Werkplanung kann beginnen.

Thema: Bauaufnahme, Nutzungsänderung und Instandhaltung einer denkmalgeschützen niederrheinischen Hofanlage

29.01.2019 Heute haben wir mit der Bestandsaufnahme begonnen. Das Projekt wird in Kooperation mit dem Büro regionaltypische Bauwerke, Viersen, durchgeführt.

 

Fachwerkscheune – Die Aufmaßpläne sind fertig

Update Januar 2020: Eine Bauvoranfrage zur Erweiterung ist vor einigen Monaten eingereicht.

Umbau einer denkmalgeschützen Fachwerkscheune von 1775

06.08.2018 Als Grundlage für die weitere Planung sind Bestandspläne nötig – eigentlich eine Binsenweisheit, dennoch oft stiefmütterlich behandelt. Wir haben aufgemessen, eine ausführliche Fotodokumentation erstellt und dann Pläne gezeichnet. Hierbei gilt es abzuwägen zwischen wissenschaftlicher Akribie, atmosphärischen Zeichnungen und pragmatischer Notwendigkeit. Als Nächstes folgt die zeichnerische Darstellung der Zustände der einzelnen Gefache und des Fachwerks. Parallel wird nun mit dem Vorentwurf begonnen.

  
  
  

 

Bauaufnahme, Nutzungsänderung, Instandsetzung einer niederrheinischen Hofanlage

Es begann mit dem Aufmaß und der Bestandsaufnahme. Dann folgten der Vorentwurf und Entwurf, jeweils mit intensiver Abstimmung mit der Denkmalbehörde. Die nötigen Maßnahmen zur Erhaltung des Denkmals werden ausführlich beschrieben, der Vermesser und Statiker einbezogen. Vorläufige Ergebnisse sind der Bauantrag und der Antrag auf Landeszuschüsse. Als nächstes steht eine gründliche, detailierte Werkplanung an.

 

 

Bürgerhaus mit Stall aus den 17. Jahrhundert II

Der Entwurf ist mit der Denkmalbehörde abgestimmt, der Bauantrag erstellt und genehmigt. Wichtige Elemente sind der Erhalt des Flures mit seiner Holzvertäfelung, die Öffnung zum eigentlichen Stall oberhalb des Futtertroges und der Futtertrog selbst. Die Wände sind mit Lehmmörtel durch die Bauherren verfugt worden. Hier wurde nicht nur mit Lehmunterputz verputzt, sondern die teils mehrere Zentimeter tiefen Fugen mit Mauermörtel aufgefüllt, um den Wänden die ursprüngliche Stabilität zu verleihen. Ein zweilagiger Lehmputz folgt. Lehmmauermörtel haben wir empfohlen, weil er zum einen mit dem ursprünglichen, für heutige Verhältnisse sehr mageren, weichen, Kalkputz harmoniert und gleichzeitig gut in Eigenleistung zu verarbeiten ist. Eine Einweisung in die Lehmbauarbeiten erfolgt durch uns.


 

Die Bauherren haben auf eine Werkplanung verzichtet. Die Ausschreibungen für alle Gewerke von Zimmererarbeiten, Dachdeckung über Elektro-, Wasser-, Heizungsinstallation bis zu den Ausbaugewerken wie Schreiner-, Putzer-, Maler- Bodenarbeiten der handwerklichen Arbeiten wollen das Lehrerehepaar selbst vornehmen.

 
 

Nachtrag im August 2019: Inzwischen ist ein schöner Beitrag im Blog der Firma Claytec über das Projekt erschienen. Die Entwurfs- und Genehmigungsplanung sind abgeschlossen und die Lehmbauarbeiten haben begonnen.

Hier geht es zum Teil I

Das Projekt ist eine Kooperation mit dem Büro „regionaltypische Bauwerke“.

 

Fachwerkscheune – Es beginnt mit der Bauaufnahme

Ein schöner neuer Auftrag: der Umbau einer denkmalgeschützen Fachwerkscheune von 1775 in ein Ferienhaus. Er beginnt mit der Bauaufnahme, also dem Aufmaß und der Dokumentation des baulichen Zustandes.

Ich messe gerne von Hand auf, unterstützt von einer ausführlichen Fotodokumentation. Durch die Auseinandersetzung mit dem Haus bei der Handarbeit lerne ich es intensiver kennen, als mit moderner, Computer gestützter Vermessungstechnik. Letztere ist möglicherweise schneller, was das Maßliche angeht.

  

Bei einer Baufnahme geht es darum, das Gebäude zu verstehen und Stärken und Schwächen zu erkennen. Da rentiert sich die „gute, alte Handarbeit“.

 

Bürgerhaus mit Stall aus den 17. Jahrhundert

Gemeinsam mit den Büro „reginaltypische Bauwerke„, Sonja Palmer: Bauaufnahme, Gesamtkonzept, Umbau des ehemaligen Pferdestalls zu Wohnraum.

     
     

Nach der Bauaufnahme und Untersuchungen zur Bauforschung ist der aktuelle Stand des Projektes der Abschluss der Entwurfsphase für den Umbau. Zur Zeit arbeiten wir an der Kostenschätzung.

Hier die Fortsetzung.

 

Austausch von Asbestzementplatten in einer Kirche

Im Zuge von Instandhaltungsmaßnahmen der Kirche wurden die Asbestzementplatten der Geländer des Chores entfernt und durch von uns gestaltete Holzfüllungen ersetzt. Die vorhandene Metallkonstruktion sollte sichtbar erhalten bleiben. Die Handläufe und Brüstungsplatten aus Holz wurden mit Natur-Hartöl behandelt.

  

  

Obwohl die Kirche nicht denkmalgeschützt war, wollten wir den bisher unverfälschten Charakter erhalten. Man sollte meinen, alles sei ursprünglich so gedacht, wie es nun ist. Die ursprünglich Gestaltungsidee, entsprechend ihrer Zeit, wurde gewürdigt und, mit Mitteln des ökologischen Bauens, gleichzeitig von Ihrem gesundheitsgefährdendem Potential befreit.