Ohne Beton, ohne Zement

Wieder einmal ein Meldung über den sich weiter verschärfenden, weltweiten Sandmangel: „Ein begehrter Rohstoff: Sand“, wwf, 20.08.2021. Das hemmunglose – mit Verlaub – hirnlose Bauen mit Beton ist die Hauptursache. Für Beton gilt wie für alle Baustoffe, nicht jeder ist für alles gut. Beton hat spezielle, unschlagbare Eigenschaften. Aber ein Massenbaustoff, ein Allzweckbaustoff ist er nicht. Er ist nicht einmal einfach zu verarbeiten, sondern ausgesprochen anspruchsvoll.

Es geht auch anders: Hier mein erstes Haus 1989/90 für zwei Seniorensingels: ohne Beton, ohne Zement, ohne Ringbalken im Drempel, ohne Stahl (außer Schrauben und Nägel), mit gemauertem Fundament, minimalste Elektroinstalltion, konsequent baubiologisch. Die schräge Ecke ist dem Baufenster geschuldet.

 

Dank nutzungsgemäßer Temperaturzonierung wären wir mit einer Leistung von knapp 4 kW für die Gasbrennwerttherme ausgekommen. Eine solche konnten wir damals nicht kaufen. Die Dämmung? Zellulose im Dach, porosierter Dämmziegel in den Wänden, Zellulose im Holzbalken-Boden des EG.

 

Die Garage war übrigens gar nicht nötig, da die Bauherren kein Auto hatten. Es sollte eine 3 x 3 m kleine Fahrradgarage gebaut werden. Die wurde aber nicht genehmigt, da es ja so keine Garage sein konnte. Wir haben dann die maximalen 9 m Länge ausgeschöpft und so einen schönen Werkraum geschaffen – natürlich mit Gründach. Dennoch mussten 18 qm Grundstück überflüssiger Weise versiegelt werden.