Archiv der Kategorie: Modernisierung / Instandhaltung

Fachwerkscheune – Es beginnt mit der Bauaufnahme

Ein schöner neuer Auftrag: der Umbau einer denkmalgeschützen Fachwerkscheune von 1775 in ein Ferienhaus. Er beginnt mit der Bauaufnahme, also dem Aufmaß und der Dokumentation des baulichen Zustandes.

Ich messe gerne von Hand auf, unterstützt von einer ausführlichen Fotodokumentation. Durch die Auseinandersetzung mit dem Haus bei der Handarbeit lerne ich es intensiver kennen, als mit moderner, Computer gestützter Vermessungstechnik. Letztere ist möglicherweise schneller, was das Maßliche angeht.

  

Bei einer Baufnahme geht es darum, das Gebäude zu verstehen und Stärken und Schwächen zu erkennen. Da rentiert sich die „gute, alte Handarbeit“.

 

Bürgerhaus mit Stall aus den 17. Jahrhundert

Gemeinsam mit den Büro „reginaltypische Bauwerke„, Sonja Palmer: Bauaufnahme, Gesamtkonzept, Umbau des ehemaligen Pferdestalls zu Wohnraum.

     
     

Nach der Bauaufnahme und Untersuchungen zur Bauforschung ist der aktuelle Stand des Projektes der Abschluss der Entwurfsphase für den Umbau. Zur Zeit arbeiten wir an der Kostenschätzung.

Hier die Fortsetzung.

 

Modernisierung eines 60er-Jahre Hauses – Teil 2

Außen fast fertig, von innen schon bewohnt. Hier vorher-nacher-Bilder:

  

Wie schon gesagt, war der ursprüngliche Wunsch eigentlich ein Haus im Bauhaus-Stil.

  

Der nun das Haus prägende, in das Obergeschoss eingeschobene Cubus besteht tatsächlich aus zwei Gauben und einem daran angehängten, freitragenden Anbau über der Garage. Holzbau macht es möglich.

  

 

Modernisieren einer Altbaudecke

Aus der Werkplanung eines aktuellen Projektes kommt die Antwort einer Frage an meine Lehmbau-FAQs:

„Die Decken meines Altbaus sind Holzbalkendecken. Bis auf die Balken muss der vorhandene Aufbau entfernt werden. Es soll in der Art des Originals neu aufgebaut werden, der Schallschutz und gleichzeitig die Statik verbessert werden. Dazu hätte ich gerne einen Vorschlag.“

 

Die Werkplanung, Handwerk des Architekten

 

Austausch von Asbestzementplatten in einer Kirche

Im Zuge von Instandhaltungsmaßnahmen der Kirche wurden die Asbestzementplatten der Geländer des Chores entfernt und durch von uns gestaltete Holzfüllungen ersetzt. Die vorhandene Metallkonstruktion sollte sichtbar erhalten bleiben. Die Handläufe und Brüstungsplatten aus Holz wurden mit Natur-Hartöl behandelt.

  

  

Obwohl die Kirche nicht denkmalgeschützt war, wollten wir den bisher unverfälschten Charakter erhalten. Man sollte meinen, alles sei ursprünglich so gedacht, wie es nun ist. Die ursprünglich Gestaltungsidee, entsprechend ihrer Zeit, wurde gewürdigt und, mit Mitteln des ökologischen Bauens, gleichzeitig von Ihrem gesundheitsgefährdendem Potential befreit.

 

Modernisierung eines 20er-Jahre Hauses

Wieder das Thema Bauen im Bestand: Diesmal freistehend, im Außenbereich. Das bedeutet es besteht zwar Bestandsschutz, darf aber nicht über die Maßen vergrößert / verändert werden.

Themen der Werkplanung sind u.a. die Erneuerung des Dachstuhl incl. Ertüchtigung der darunter liegenden Erdgeschossdecke in Brettsperrholz- bzw. Kreuzlagenbauweise, also Massivholz, Aufdachdämmung mit Holzfaserdämmstoff, Innendämmung als Holzfaser-Dämmung plus Lehmputzen und die Kellerabdichtung mittels mineralischer Abdichtung „Dernoton“. Aktuell wird der Bauantrag bearbeitet.

   
  

Bestand:

 

Modernisierung eines 60er-Jahre Hauses

Bestand modernisieren statt Abriss und Neubau:

Eigentlich wünschten sich die Bauherren einen Neubau im Bauhausstil, doch das Grundstück und seine Lage sind einfach zu überzeugend. Ein Abriss des grundsoliden 60er-Jahre-Hauses wäre wirtschaftlicher und ökologischer Unfug. Also wird das alte Haus in seinem Stil erhalten und die Grundrisse den heutigen Anprüchen gemäß verändert.

Die Gauben bilden mit dem Anbau im Obergeschoss und den beiden Garagen zwar einen Kontrast zum Bestand, die Materialwahl und Farbgestaltung werden dafür sorgen, dass beide Teile ihren Charakter gleichwertig darstellen. Der Bestand ist in Maurerwerk mit Ziegelfassade erstellt, der Neubauteil wird in Holz konstruiert und soll so auch von außen ablesbar sein.

Zur Zeit ist der Bauantrag eingereicht.

 

Dachausbau in Stil der „Kleinen feinen Häuser“

Wohnraum ist knapp und teuer. Kleine, bezahlbare, zeitgemäße Wohnungen sind rar. Die Aufgabe hier ist es einen Dachraum, der bislang als Speicher genutzt wird so auszubauen, dass trotz des knappen Volumens eine ansehnliche Single-Wohnung entsteht. So einfach der Grundriss auch erscheinen mag, es kommt auf viele kleine, gute  Details an, denn die Wohnung soll ebenso attraktiv wie bezahlbar sein. Auch hier ist die Zonierung von öffentlichem zu privatem Raum planerisch realisiert. Eine Qualität, die all zu häufig missachtet wird.

KLE Pläne 170103 2 1000

KLE Grundriss DG 161116 800

Auch bei einem augenscheinlich einfachen Dachausbau ist eine Baugenehmigung notwendig. Es sind baurechtliche, statische, brandschutz- und energietechnische Maßgaben einzuhalten und nachzuweisen.

„Kleine feine Häuser“ ist ein Thema, das immer aktueller wird.

 

Vierkanthof einmal anders

Ein Wohnhaus der Jahrhundertwende für zwei Familien und Nebengebäude gruppiert um einen Wirtschaftshof, damals gebaut von einem Kohlenhändler, sollte modernisiert werden. Der Kohlenhandel war lange geschlossen. Der Sohn wollte mit Familie einziehen. Zuerst hatten wir „schöne Architektenpläne“ entworfen, um, zwar respekvoll, aber dennoch etwas Modernität in die Gestaltung des Hauses zu bringen. Begonnen hatte das Ganze mit einer gründlichen Bauaufnahme, also dem Aufmaß und dem Untersuchen aller Wände, Decken und Dächer.

     

Während der Planung und den regelmäßigen Gesprächen mit den Bauherren entwickelten sich die Entwurfsideen immer weiter zurück. Bis der Bauherr einmal sagte „Herr Paproth, jetzt ändern wir die Grundrisse und die Gestaltung des Hauses inzwischen fast gar nicht mehr. Haben Sie als Architekt denn noch Freude am Projekt?“ Natürlich hatte ich, denn genau das, was für den Bauherren das Richtige ist, herauszufinden, das Miteinander mit dem Bauherren, seine Wünsche mit den Möglichkeiten zusammenbringen, also der Prozess des Entwerfens, macht die Freude an der Arbeit. Rein technisches Abarbeiten ist auch schön, aber etwas anderes. Äußerlich hat sich das Haus also nicht verändert. Dafür ist der Denkmalwert gestiegen.

     

Während der Bauaufnahme, beim Abklopfen von tatsächlich jedem einzelnen Balken, haben wir Befall durch den Hausbock gefunden. Es gab vereinzelte Einfluglöcher, die stutzig machten. Er wurde nich chemisch bekämpft, sondern mittels Heißluftverfahren – giftfrei und günstiger. Der zweigeschossige Dachstuhl wurde einen Tag lang so aufgeheizt, bis für eine kurze Zeit in jedem Balken mindestens 55 °C herrschten. Das hält kein Eiweiß, also auch kein Hausbock aus.

     

Gesunde, ökologische Baustoffe gehörten ebenso selbstverständlich zum Konzept, wie eine Solaranlage, Regenwassernutzung und Nisträume für Kleinvögel und Fledermäuse.

 

Ein Pfarrhaus und eine Kirche

Das Pfarrhaus wurde zu Beginn der 1990er Jahre konsequent nach bauökologischen Maßstäben modernisiert. Hier war solides Architektenhandwerk und Know-how von den richtigen Baustoffen und deren konstruktiven und bauphysikalischen Eigenschaften gefordert. Vor knapp dreißig Jahren war das Thema – damals berechtigt – durchaus exotisch. Leider gilt das heute für die meisten Bauvorhaben immer noch – inzwischen unberechtigt. Die Aufgaben waren Werkplanung, Ausschreibung, Vergabe, Bauüberwachung.

  

Für die Kirche waren diverse Instandhaltungsmaßnahmen durchzuführen. Ein besonderes Erlebnis für die Beteiligten war die Entsorgung der Brüstungs- und Treppengeländer aus Asbestzementplatten nachdem sie in Eigenleistung durch Mitglieder der Kirchengemeinde einfach abgebaut worden waren. Doch das sprengt hier den Rahmen.

Die Bilder sind aus 2017.