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Die Fenster eines denkmalgeschützen Ziegelhofes

Update Januar 2020: Der Bauantrag ist genehmigt. Die Werkplanung kann beginnen.

Thema: Bauaufnahme, Nutzungsänderung und Instandhaltung einer denkmalgeschützen niederrheinischen Hofanlage

29.01.2019 Heute haben wir mit der Bestandsaufnahme begonnen. Das Projekt wird in Kooperation mit dem Büro regionaltypische Bauwerke, Viersen, durchgeführt.

 

Fachwerkscheune – Die Aufmaßpläne sind fertig

Update Januar 2020: Eine Bauvoranfrage zur Erweiterung ist vor einigen Monaten eingereicht.

Umbau einer denkmalgeschützen Fachwerkscheune von 1775

06.08.2018 Als Grundlage für die weitere Planung sind Bestandspläne nötig – eigentlich eine Binsenweisheit, dennoch oft stiefmütterlich behandelt. Wir haben aufgemessen, eine ausführliche Fotodokumentation erstellt und dann Pläne gezeichnet. Hierbei gilt es abzuwägen zwischen wissenschaftlicher Akribie, atmosphärischen Zeichnungen und pragmatischer Notwendigkeit. Als Nächstes folgt die zeichnerische Darstellung der Zustände der einzelnen Gefache und des Fachwerks. Parallel wird nun mit dem Vorentwurf begonnen.

  
  
  

 

Bauaufnahme, Nutzungsänderung, Instandsetzung einer niederrheinischen Hofanlage

Es begann mit dem Aufmaß und der Bestandsaufnahme. Dann folgten der Vorentwurf und Entwurf, jeweils mit intensiver Abstimmung mit der Denkmalbehörde. Die nötigen Maßnahmen zur Erhaltung des Denkmals werden ausführlich beschrieben, der Vermesser und Statiker einbezogen. Vorläufige Ergebnisse sind der Bauantrag und der Antrag auf Landeszuschüsse. Als nächstes steht eine gründliche, detailierte Werkplanung an.

 

 

Bürgerhaus mit Stall aus den 17. Jahrhundert II

Der Entwurf ist mit der Denkmalbehörde abgestimmt, der Bauantrag erstellt und genehmigt. Wichtige Elemente sind der Erhalt des Flures mit seiner Holzvertäfelung, die Öffnung zum eigentlichen Stall oberhalb des Futtertroges und der Futtertrog selbst. Die Wände sind mit Lehmmörtel durch die Bauherren verfugt worden. Hier wurde nicht nur mit Lehmunterputz verputzt, sondern die teils mehrere Zentimeter tiefen Fugen mit Mauermörtel aufgefüllt, um den Wänden die ursprüngliche Stabilität zu verleihen. Ein zweilagiger Lehmputz folgt. Lehmmauermörtel haben wir empfohlen, weil er zum einen mit dem ursprünglichen, für heutige Verhältnisse sehr mageren, weichen, Kalkputz harmoniert und gleichzeitig gut in Eigenleistung zu verarbeiten ist. Eine Einweisung in die Lehmbauarbeiten erfolgt durch uns.


 

Die Bauherren haben auf eine Werkplanung verzichtet. Die Ausschreibungen für alle Gewerke von Zimmererarbeiten, Dachdeckung über Elektro-, Wasser-, Heizungsinstallation bis zu den Ausbaugewerken wie Schreiner-, Putzer-, Maler- Bodenarbeiten der handwerklichen Arbeiten wollen das Lehrerehepaar selbst vornehmen.

 
 

Nachtrag im August 2019: Inzwischen ist ein schöner Beitrag im Blog der Firma Claytec über das Projekt erschienen. Die Entwurfs- und Genehmigungsplanung sind abgeschlossen und die Lehmbauarbeiten haben begonnen.

Hier geht es zum Teil I

Das Projekt ist eine Kooperation mit dem Büro „regionaltypische Bauwerke“.

 

Anbau in Holz und Glas

„Kleine feine Räume“ habe ich sie genannt. Auch einfache Anbauten brauchen nicht langweilig sein. Hier ist der Raum teilbar. Danach sind die Fenster, das statische und das Raster des Glasaufbaus gegliedert. Die dahinter liegenden Räume sollen durch den Anbau möglichst wenig verschattet werden. Dennoch darf letzterer nicht überhitzen. Gewählt ist eine Holzkonstruktion mit Holzfaserdämmung, kostengünstig und mit bestem sommerlichen Wärmeschutz. Entlüftungen im Glasdach und außenliegende Verschattungen ergänzen dies. Die Fassade besteht aus Holzfaserplatten, die mit Kalkputz zeilagig verputzt werden. das Flachdach ist begrünt geplant.

  
  

Es ist das Ergebnis sehr unterschiedlicher entwurflicher Gedanken. Noch ist der Anbau nicht ganz fertig. Es folgen die Eigenleistungen des Bauherrn.

 

Jetzt in Aachen

Update Januar 2020: Inzwischen bin ih mit dem Büro in das Erdgeschoss umgezogen. Auch hier haben wir gründlich renoviert mit Lehmputz und Silikatfarben. Die Decken wurden mühsam von den alten Anstrichen befreit, anschließend mit Lehmspachtel gespachtelt und geschliffen.

Es liegt noch der originale Dielenboden. Er ist jetzt mehr als 100 Jahre alt. (Das zum Thema Nachhaltigkeit.) Gleiches gilt auch für die Wohnungstüre und die Zimmertüre, die wir aufgearbeitet haben. Die Pappwabentüre der Vorbesitzer, zum Bad/WC, haben wir stilecht mit einer Massivholz-Füllungtüre ersetzt – ohne Anstrich denn sie ist ja neu.

Gut 100 Jahre alte Türe

Ebenso alter Dielen Boden

Zum zweiten Mal bin ich nun nach Aachen gezogen, das erste Mal nach dem Studium an der RWTH vor 35 Jahren, nun als Architekt, Lehmbauer und Berater. Die Gründe sind beruflicher und privater Natur gleicher Maßen. „Das Bad der Künstlerin“ ist nun meines und „das Seerosenzimmer“ mein Besprechungszimmer. Ein kleines, feines Büro im einem schönen Jahrhundertwendehaus, komplett mit Lehmtrockenbau, Lehmputzen, Linoleum- und geöltem Korkboden und ein paar nachhaltigen Möbeln aus dem 16. und 17. Jahrhundert.

Der Garten in letztem Sommer – Vorfreude

 

Handwerklich vorgefertigte Holzkonstruktion, Lehm-Trockenbau und -putz, rollstuhlgereht

Geplant in 1992, fertig gestellt in 1993: ein rollstuhlgerechtes Wohnhaus, konstruiert mit, vom Zimmermann vorgefertigten, Holzrahmenbau-Wandelementen, im Werk gedämmt mit Zellulose-Einblasdämmung für besten winterlichen und ebenso sommerlichen Wärmeschutz.Von außen wirkt das Haus eher schlicht, innen öffnen sich großzügige Räume.

  
  

Verbessert wird das Innenraumklima durch eine massive Lehm-Installationsebene aus trocken gestapelten Lehmsteinen. Die Wände sind mit zweilagigem Lehmputz verputz.

  

Die Eigenleistung der Lehmbauarbeiten hat der Architekt handwerklich unterstützt und die Bauherren gecoacht.

Seit dem wurden alle folgenden Neubauten mit Holz- und Lehmbautechniken realisiert.

 

„Kleine feine Häuser“

Eine Synthese von Architektur und Handwerk. Kleine Gebäude oder Module in der Form kostengünstiger, gut verarbeiteter Unikate. Ihr Entwurf und die Realisation sind ebenso individuell, wie manufakturartig rationalisiert.

  

In Holz, Lehm und Glas, immobil oder mobil, als Hausboot, auch autark, temporär oder dauerhaft – und natürlich nachhaltig bis ins Detail.

Für günstiges Wohnen jenseits der Etagenwohnung, für Büro und Atelier, für Sporträume, Ferienhäuser oder Klausen oder was auch immer.

In der Entwicklung steck Know-how der letzten 35 Jahre aus Beschäftigung mit dem Low-cost-housing in Afrika und Asien, aus dem Containerbau und nicht zuletzt der Entwicklung des modernen Holzbaus in Zentraleuropa. Details werden hier nicht verraten, gerne aber in einem persönlichen Gespräch.

 

Grundstücke und Bauherren gesucht!

 

Das Bad der Künstlerin

Es ist pünktlich fertig und zu sehen beim diesjährigen, 4. Offenen Atelier der Künstlerin: ein kleines, feines Bad. Im Keller gab es noch ein Fundus von farbigen Fliesen. Es sind die Reste des Familienbades im 2. OG und sollten verwertet werden. Antje Seemann hat 1:1 Entwürfe für jede farbige Fläche ausgelegt und jede einzelne Platte durchnummeriert. Nichts ist hier Zufällig. Gemeinsam haben wir damit exakte Fliesenpläne per CAD gezeichnet. Der Spiegel ist auf Lehmputz geklebt.

  
  

Das Bad ist Bestandteil eines Appartements in dem Jahrhundertwendehaus. Auch das Zimmer, der Flur und die Küche sind komplett modernisiert und neu mit Lehmputz aufgewertet. Der Lehmputz sorgt für guten Feuchteausgleich und eine angenehme Atmosphäre.

Hier auch das „Seerosenzimmer“ mit großformtigen Linoldrucken in schwarz-weiß und als farbige Mehrplattendrucke.

Das Apartement kann ab 2019 gemietet werden.

Planung: Antje Seemann, Olaf Paproth
Lehmputzarbeiten: Olaf Paproth
Anstricharbeiten: Antje Seeman

 

13 Monate für ein „vereinfachtes Baugenehmigungsverfahren“

Es hat sage und schreibe vom 19.09.2017 bis zum 08.10.2018 gebraucht bis die Baugenehmigung erteilt wurde. Das sind knapp 13 Monate für ein „vereinfachtes Genehmigungsverfahren“. Nach immerhin neun Monaten fiel dem Bauordnungsamt auf, das eine Artenschutzprüfung und ein landschaftspflegerischer Fachbeitrag notwendig waren. Ohne die war auch eine Teilbaugenehmigung für die Erneuerung des Dachstuhls nicht möglich. Wenn das so entscheident ist, darf die Frage gestellt werden, warum sie nicht sofort nach dem Einreichen des Bauantrages gestellt wurde. Es handelt sich um die Modernisierung eines Einfamilienhauses aus den 20er-Jahren.

  

Der Zustand vor der Artenschutzprüfung. Das Haus wurde bewohnt übernommen und inzwischen von allem „Verhunzten“ befreit. Ich bin sehr für Natur- und Artenschutz, aber hier gab es erkennbar nichts schützenswertes. Durch die mehrmonatige Verzögerung des Bauordnungsamtes hätte es allerdings sein können, das inzwischen Feldermäuse eingezogen wären. Zum Glück ist das nicht geschehen. Wir werden für Nisträume sorgen. Das tue ich immer.

Das Dach hätte im Sommer erneuert werden sollen. Die Lehmputzarbeiten sollten längst fertig sein, damit sie vor dem Winter trocknen könnten. Nun wird es Winter…